Airport to go
© Hyundai
April 2021

Airport to go

Dass Flughafen-Neubauten vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung knappe 15 Jahre und nicht einkalkulierte Milliarden verschlingen können, wissen nicht nur die Deutschen seit dem Berliner Pannen-Airport BER. Nicht gerade ein Parade­beispiel für agiles Projektmanagement.

Anders könnten die Airports der Zukunft für Lufttaxis und Lieferdrohnen daherkommen. Flexibel und mobil sollen sie sein und so ähnlich aussehen wie in dieser Visualisierung. Landeplätze in Science-Fiction-Optik, auch Hubs genannt, die innerhalb weniger Tage auf- und abgebaut und verlegt werden könnten. Dahin, wo sie dringender gebraucht werden. In Krisengebiete, zu Groß­events, in stark belastete Citys oder, oder, oder. Für Schaeffler ist der Drohnenmarkt einer mit viel Potenzial. Beim weltweit agierenden Technologiekonzern kann man sich vorstellen, neben Lagern und E-Motoren auch komplette Antriebseinheiten für die Senkrechtstarter zu liefern.

Füße, wofür brauche ich euch, wenn ich Flügel zum Fliegen habe?

Frida Kahlo, mexikanische Malerin (1907–1954)

Das britische Start-up Urban Air Port und Hyundai machen in diesem Jahr bereits Ernst. Im englischen Coventry soll bis Ende 2021 der weltweit erste Pop-up-Flughafen für Drohnen eröffnet werden. Landet ein Flieger auf der erhöhten Plattform (nur 14 Meter Durchmesser), fährt diese nach unten in den Hangar, wo die Flugtaxis Solarstrom tanken und Passagiere aufnehmen können. Die Initiatoren sprechen von einem Null-Emissions-Airport. Ob sich dieser Hightech-Pop-up-Airport durchsetzt, muss sich zeigen. Kritiker der Idee bemängeln: zu aufwendig, zu teuer. Einfache Markierungen, normale Ladesäulen und ein simpler Hangar würden weit weniger kosten – bei größerem Nutzen.

Björn Carstens
Autor Björn Carstens
Für die Recherche ist Journalist Björn Carstens tief ins Universum unbemannter Flugobjekte eingetaucht.