Schienen verbinden: Die Drei-Städte-Tram
Geschichte wiederholt sich. Am 7. Dezember 1835 beginnt in Deutschland das Eisenbahnzeitalter. Zwischen Nürnberg und Fürth wird die erste Eisenbahnlinie des Landes eröffnet. Gleich um die Ecke wird fast 200 Jahre später erneut eine weichenstellende Innovation auf die Schiene gebracht: eine Stadt-Umland-Bahn, um den Pendlerverkehr in einer industriell geprägten Region mit gleich mehreren Weltkonzernen (Schaeffler, Siemens, Adidas, Puma) von der Straße zu holen. Wird die Vision der Macher wahr, könnte dieses urbane Mobilitätsprojekt prinzipiell in jeder prosperierenden Metropolregion der Welt, in der verstopfte Straßen zum Alltagsbild gehören, Schule machen.
Was ist die Stadt-Umland-Bahn (StUB)?
Die StUB ist die Straßenbahn der Metropolregion Nürnberg. Sie wird als Niederflurstraßenbahn mit modernster Fahrzeugtechnik unterwegs sein und soll als Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach sowie voraussichtlich weitere Gemeinden östlich von Erlangen miteinander verbinden und damit näher zusammenbringen. Die Strecke muss vollständig neu gebaut werden. Aktuell gilt das Projekt als größtes Straßenbahnneubauprojekt Deutschlands.
Was bringt die StUB?
Als nachhaltiges und effizientes Verkehrsmittel soll die StUB wichtige Schul- und Universitätsstandorte sowie große Arbeitgeber anbinden, unter anderem auch Schaeffler mit seiner Firmenzentrale in Herzogenaurach. Sie ist zu drei Viertel vom Straßenverkehr unabhängig unterwegs und soll einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsverlagerung auf den öffentlichen Personen-Nahverkehr sowie zur Verbesserung der Lebensqualität leisten.
Wann kommt die StUB?
Nach einem Bürgerentscheid in Erlangen, bei dem die Wähler für den Bau votiert haben, ist der Weg frei für die StUB. Mit dem Bau der Strecke soll 2028 begonnen werden. Die erste Straßenbahn soll ab 2031 von Nürnberg nach Erlangen fahren.
So positioniert sich Schaeffler:
Hinter dem Projekt steht ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – darunter die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, eine der größten Universitäten Deutschlands, Siemens, Adidas, Puma und Schaeffler.
„Von der StUB profitieren nicht nur Mitarbeitende von Schaeffler und anderen Unternehmen in Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg. Die StUB wird die Wirtschaftsregion als Ganzes noch attraktiver machen."
Gab es auch Gegner der StUB?
Bei einem Bürgerentscheid in Erlangen haben die Einwohner mit einer knappen Mehrheit für den Bau der StUB gestimmt. Gegner brachten als Alternative den Ausbau des Busnetzes ins Spiel. Er sei günstiger und habe denselben Effekt. Die Planer der StUB hielten dagegen: Ein optimiertes Bussystem würde nur dann zu Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs führen, wenn es eigene Fahrspuren gäbe. Hinzu komme, dass die Verbesserungen minimal wären.