Wunder und Wirklichkeit
Millionen von Kindern und vielleicht der eine oder andere Erwachsene vertrauen in Sachen Geschenke auf die magischen Kräfte des Weihnachtsmanns und seiner Helfer in der nordpolaren Werkstatt. Aber wie könnte der rotbemantelte Bote seinen Expressdienst in so kurzer Zeit weltumspannend aufziehen? Dr. Larry Silverberg, Professor für Maschinenbau mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik an der North Carolina State University, hat sich Gedanken gemacht, mit welchen technischen Hilfsmitteln der Weihnachtsmann sein Lieferversprechen einlösen könnte.
Schlüsselelement eins: Der Weihnachtsmann nutzt einen magischen Sack, in dem durch hochpräzise elektromagnetische Felder thermodynamische Prozesse umgekehrt werden können, die bisher als unumkehrbar galten. So kann der Zaubersack mit Kohlenstoff, der in den angeflogenen Schornsteinen als Ruß massenhaft vorhanden ist, zusammen mit anderen lokalen Materialien Spielzeug just in time und vor Ort herstellen. Quasi 3D-Druck, nur viel besser und schneller.
Schlüsselelement zwei: Der Schlitten gleitet durch so genannte „Relativitätswolken“, die dafür sorgen, dass der Weihnachtsmann und seine Rentiere in einer Nacht locker 500 Millionen Quadratkilometer Fläche abdecken und über 80 Millionen Haushalte anfliegen kann. „Aufgrund seiner fortgeschrittenen Kenntnisse der Relativitätstheorie weiß der Weihnachtsmann, dass die Zeit wie ein Gummiband gedehnt, der Raum wie eine Orange gequetscht und das Licht gekrümmt werden kann“, sagt Silverberg auf der Homepage seiner Universität. „Relativitätswolken sind kontrollierbare Bereiche – Risse in der Zeit –, die es ihm ermöglichen, die Geschenke monatelang auszuliefern, während auf der Erde nur ein paar Minuten vergehen."
Klingt – zugegeben – ziemlich abgehoben. Aber auch die irdische Logistik gleicht dank des technologischen Fortschritts immer mehr einem Wunder. Hier ein paar Beispiele, die wir bereits in „tomorrow“ behandelt haben.