Elektrischer Feinstaubfänger
Holzrauch enthält winzige Partikel, die, wenn sie in die Atemwege gelangen, Krankheiten wie Bronchitis verursachen, Asthmaanfälle auslösen und zu Herz-Kreislauf-Problemen führen können. Besonders gefährlich ist Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern, bekannt als PM2,5.
Forscher der Universität von Ostfinnland haben jetzt ein Gerät entwickelt, das die feinen Partikel aufnehmen kann und so Kaminabende ohne schlechtes Gewissen ermöglicht. Der Hochtemperatur-Rußabscheider (HiTESC), der inzwischen vom finnischen Start-up Noeton weiterentwickelt und bis Ende 2022 auf den Markt gebracht werden soll, besteht aus einer Hochspannungselektrode, die ein elektrisches Feld erzeugt. Eingebaut in die Brennkammer eines holzbefeuerten Ofens oder einer Heizung zieht das neue System die von den Flammen erzeugten geladenen Partikel an. Die Partikel setzen sich auf der Oberfläche der Elektrode ab, wo sie dann bei hohen Temperaturen oxidieren und damit unschädlich gemacht werden. Betrieben wird das Gerät über eine 230-Volt-Steckdose, der Stromverbrauch soll laut Hersteller bei überschaubaren 10 bis 20 Watt liegen.
Einfach, effizient und nachrüstbar
Tests ergaben, dass HiTESC die Anzahl von sehr feinen Partikeln mit einer Größe von einem Mikrometer (PM1) um 45 Prozent reduzieren kann. Die Forscher glauben, dass noch bessere Ergebnisse erzielt werden können, wenn die Verbrennungsvorrichtung und die elektrostatische Vorrichtung gemeinsam entworfen und optimiert werden.
„Die Vorteile von HiTESC sind der einfache Aufbau, der geringe Platzbedarf und der niedrige Energieverbrauch. Außerdem benötigt er keinen separaten Reinigungsmechanismus. HiTESC kann auch in holzbefeuerten Verbrennungsanlagen nachgerüstet werden, um künftige Emissionsgrenzwerte zu erreichen, ohne dass kostspielige Abgasnachbehandlungssysteme eingesetzt werden müssen“, sagt Nachwuchsforscher und Noeton-CEO Heikki Suhonen von der Universität Ostfinnland.